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Mittwoch, 27. Mai 2009

Alltag in Vietnam III

Zwei nón lá gesehen in Hoi An

Das Wort des Tages ist nón lá, das ist der typische vietnamesische Palmstrohhut. Interessanterweise heißt das vietnamesische Restaurant in der Grunewaldstraße bei mir um die Ecke in Berlin genau so, jetzt weiß ich was es bedeutet :-)

Vietnamesischer Kaffee, gebrüht über dem Glas

Kaffee

Alle waren wir uns einig, dass der vietnamesische Kaffee mindestens der zweitbeste Kaffee der Welt ist (nach Italien, die Einigung umfasst Mariano). Mit einem Alufilter wird er direkt über der Tasse oder dem Glas gebrüht, getrunken wird er mit einer sehr dicken und süßen Kondensmilch. Bestellt man in Vietnam einen einfachen Kaffee, dann bekommt man in nicht touristischen Regionen in der Regel ein Glas mit Kaffee und - Eiswürfeln! Also immer einen heißen Kaffee bestellen, wenn man das nicht will.

Blumenmarkt in Haiphong

Blumen

Ich war in Vietnam immer für die Blumen zuständig, wenn wir zum Essen bei unseren Kunden eingeladen waren. Hier kauft man in der Regel keinen Strauß wie wir ihn in Europa kennen, sondern ein Blumengesteck. Das ist entweder als Körbchen (leichter zu tragen und abzustellen) oder als Strauß (kann man nirgendwo ablegen außer in einer Vase) möglich. In beiden Fällen ist das Innere des Gesteckes ein meist grüner, halb Ziegelstein großer Styroporbatzen, der zuerst mit Wasser begossen wird und das wie ein Schwamm aufsaugt. Beim Körbchen wird der Ziegel einfach reingelegt und dann die Blumen dort einzeln reingesteckt. Beim Strauß wird der Klumpen auf einen künstlichen Stiel gesteckt (der mit bunten Papieren geschmückt ist), und dann darauf die Blumen gesteckt, nachdem sie entsprechend kurz abgeschnitten wurden. Beides sieht sehr elegant aus, allerdings halten diese Gestecke wahrscheinlich nicht so lange wie Sträuße bei uns, da man das Styropor schwer mit Wasser nachbefüllen kann. Die Hotelangestellten waren immer begeistert, wenn ich mit den Sträußen vom Markt ins Hotel kam. Sie hielten mich für einen großen Kavalier. Also habe ich allen Angestellten am letzten Tag rote Rosen mitgebracht, um das Bild zu bestätigen...

Vietnamesen fahren lieber Motorroller als Auto...

Autokrank

Ich weiß noch nicht das beste deutsche Wort dafür, aber viele Vietnamesen sind autokrank (auf Englisch "car sick", auf Vietnamesisch "say xe"). Da sie von Kind auf an zwar Motorroller fahren, aber kaum Auto, wird ihnen beim Autofahren schlichtweg schlecht. Manche haben deshalb fast panische Angst vorm Autofahren, wie z.B. mindestens drei unserer sieben Übersetzer. Sie reisen nur mit dem Motorroller und meiden Bus- oder Taxifahrten. In einem Kleinbus auf der Cat-Ba-Insel haben wir Erbrochenes vorgefunden, gestern haben wir vor einem Wasserfall einen Schulbus gesehen, bei dem sich ein Mädchen aus dem Fenster heraus erleichtert hat. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass Vietnamesen in der Regel nicht so lange Reisen unternehmen, die meisten Nordvietnamesen waren z.B. noch nie in Saigon.

Besucher und Mönche ziehen die Schuhe aus

Schuhe

Wird man in Vietnam zu jemandem nach Hause eingeladen, so zieht man vor der Tür die Schuhe aus. Das gleiche gilt übrigens, wenn man eine Pagode oder einen Tempel besucht. Die meisten Vietnamesen tragen Sandalen oder Schlappen, privat oder zur Arbeit, manchmal sogar abends zum Ausgehen...

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