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Dienstag, 29. Dezember 2015

Alltag in der Cloud: Angriff auf mein E-Mail-Konto

Am Sonntag gegen 20:00 bekam ich auf einmal viele "Ich bin nicht im Büro"-Mails. Wobei ich mich gar nicht erinnern konnte, z.B. den Tomtom-Support oder meine Bank gerade angeschrieben zu haben. Dann die SMS von einem Freund, ich hätte eine komische Mail mit einem Link verschickt und eine Mail mit gleicher Rückfrage. Mein "gesendet"-Ordner war leer, aber offenbar wurden gerade von meinem Mail-Account hunderte bis tausende von Mails verschickt. Allein die Server-Antworten für nicht mehr existierende Adressen waren seitenlang, allerdings im Spam-Ordner versteckt. Offenbar war mein Konto gehackt, was nun?
Zum Glück gibt's ja für alle Lebenslagen Hilfe im Internet, so auch hier. Die PC-Welt-Artikel
  1. Mail gehackt, was nun? und
  2. Entfernen Sie Viren/Trojaner mit Gratis-Tools selbst
haben mir sehr geholfen. Zuerst einmal habe ich mein Linux-Notebook aufgeklappt, das (hoffentlich) virenfrei ist. Ein Blick auf amazon, ebay und mein Bankkonto ergab kein verdächtigen Bewegungen. Das ist ja schon mal gut, heißt aber nichts. Dann habe ich alle Passwörter geändert. Dann der Virentester am Windows-PC: bisher hatte ich nur den Windows Defender, der hat in der ausführlichen Suche auch tatsächlich einen Trojaner gefunden (in der Schnellsuche nicht), der aber nicht dauerhaft entfernt werden konnte, beim nächsten Scan war er wieder da. Also doch die in den obigen Artikeln empfohlene Kaspersky-Rescue-Disk erstellen, die ebenfalls Trojaner findet und die auch dauerhaft entfernt. Die anderen beiden empfohlenen Tools entdecken auch nochmal einiges. Den Windows Defender ersetze ich durch AVG Free, der wohl wesentlich mehr entdeckt als das Microsoft-Tool.

Nun bin ich gespannt, ob ich mit dem Schrecken davon gekommen bin, oder ob noch Spätfolgen kommen. Offenbar ist meine E-Mail "nur" für einen massiven Spam-Angriff benutzt worden. Ich hoffe nun, nicht auf Mailservern bzw. Providern auf den Spamfilter gesetzt zu werden...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Alltag in der Cloud: Die Pebble-Smartwatch

Der Begriff Cloud wird im Allgemeinen auf Online-Speicherplatz und SW im Browser bezogen. Im Falle von Smartwatches kommt aus meiner Sicht eine neue Dimension von Cloud hinzu, die HW-Cloud. So wie ein Browser auf Online-Speicher zugreift, um z.B. persönliche Fotos anzuzeigen, greift eine Smartwatch auf nahe gelegene HW (in der Regel das Handy) zu, um dessen Internetverbindung, GPS, WLAN usw. zu benutzen. Manche Smartwatches haben auch direkt WLAN, GPS usw. eingebaut, was aber auf Kosten der Akkulaufzeit geht.

Nach nun drei Monaten Pebble-Smartwatch möchte ich wieder über meine Erfahrungen berichten. Zuerst einmal ist man noch ein ziemlicher Exot. Man wird öfters auf die Uhr angesprochen ("Ist das eine Apple Watch?") und bei der Antwort "Nein, eine Pebble" kann niemand etwas damit anfangen. Mir ist in der Zeit kein anderer mit einer Apple oder geschweige denn Pebble Watch begegnet. Dann sind es vor allem die unscheinbaren Apps, die am meisten auf der Uhr genutzt werden: Nicht das Bezahlen per PayPal sondern der einfache Küchenwecker ("Timer") wird täglich für's Tee- oder Nudelkochen benötigt, teilweise mehrere parallel.
Die Timer-App
Die zweite App, die ständig in Benutzung ist, ist Music Boss zum Steuern des MP3-Players aber auch des Radios TuneIn, des Chromecasts usw.  Das ist sehr praktisch, in der S-Bahn muss man nicht immer der Handy rausholen, um die Lautstärke anzupassen oder einen Titel zu überspringen und zu Hause hat man die Fernbedienung in der Uhr immer dabei.
Adele auf der Pebble (Music Boss)
Die Uhrzeit (mit Zusatzangaben wie Datum, Wetter oder Akkustand) steht natürlich auch ganz oben, und die Ziffernblätter (Watchfaces) werden von mir ständig in Design und Farbe (passend zum Hemd) gewechselt. Hier ist allerdings viel Spreu und wenig Weizen im App Store vorhanden, nur wenige Ziffernblätter haben ein wirklich gutes Design, am besten gefallen mir die von Kiezel.
Kiezel Digital Ziffernblatt mit Datum, Wetter und Akkustand: Simply Digital 3
Retro-Look 70er Jahre: 91 Dub v3.0
Halb-analog: Kiezel Around the Hour
Analog: Kiezel Modern Classic 2
Beim Einkaufen habe ich mit Checklist immer eine Einkaufsliste dabei: Die Einträge werden per Spracherkennung hinzugefügt, sie lasen sich abhaken oder auch gänzlich wieder löschen:
Einfache Einkaufsliste mit Checklist
Exotische aber fazinierende Apps sind eine Übersetzer-Apps für europäische Sprachen (Translate Vox Populi) per Spracherkennung sowie Get Me Out, das die nächsten Bus- oder Bahnstationen mit Abfahrtszeiten anzeigt:
Wo ist der Bahnhof auf dänisch (Translate Vox Populi)
Get Me Out: Stationsanzeige
Get me out: Abfahtszeiten
Die Sport-Apps Runkeeper (Laufen), Ventoo (Radfahren) und Swim.com sind auch gut in Benutzung, für die beiden ersten muss man das Smartphone beim Sport dabei haben, die Schwimm-App ist unabhängig vom Smartphone, zählt die Bahnen und nimmt die Zeit im Schwimmbad.

Unterm Strich finde ich die Uhr schon sehr praktisch, auch wenn es das Killerfeature Küchenwecker schon bei den ersten Digitaluhren vor 40 Jahren gab, die deutlich billiger waren.