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Dienstag, 9. Juni 2009

Erster Tag im Büro

Auf dem Rückweg haben wir das Ozeaneum in Stralsund besucht.

Gestern war ich wieder den ersten Tag im Büro. Die letzte Woche habe ich mit Silvia noch einen Kurzurlaub auf Usedom genossen. Trotz des Kälteeinbruchs war es eine schöne Abwechslung für uns beide, und am Samstag lagen wir sogar eine Weile im Strandkorb und habe ich im Meer gebadet. Beim zweiten Abstecher in Polen (mit dem Auto in Swinemünde) habe ich plötzlich gemerkt, dass ich weder Ausweis noch Führerschein dabei hatte. Den ersten Abstecher nach Polen (beim Morgen-Jogging an der Strandpromenade) hatte ich erst bemerkt, als auf einmal die Straßenschilder fremd wirkten. Erstaunlich schön die neue Bewegungsfreiheit nach Osten, wer hätte das vor 10-20 Jahren für möglich gehalten?

Model-Pose in Swinemünde

Auf der Arbeit dann viele Berichte an die Kollegen im Büro und am Telefon. Auch habe ich einige Auswertungen abgeschlossen: eine Befragung vom Harvard-Business-School-Professor Chris Marquis und eine Bewertung für die Freiwilligen-Organisation ABV. Weitere Vorträge, ein Interview für eine Diplomarbeit, ein Treffen aller deutschen Teilnehmer beim IBM Deutschland Chef Martin Jetter, und Regional-Artikel für die IBM Berlin stehen noch an. Anbei einige zusammenfassende Gedanken, auch im Vergleich zu meinen Aufenthalten in Ecuador und Uganda:
  • In vier Wochen kann man im seltensten Fall ein vollständiges Projekt durchführen, zumal man die erste Woche damit verbringt, die Kundenanforderungen mit den eigenen Möglichkeiten abzugleichen, und die letzte Woche für die Zusammenstellung der Dokumentationen und Abschlusspräsentationen benötigt. Aber man kann viele Themen anstoßen und den Kunden dazu bringen, über bestimmte Dinge nachzudenken und Diskussionen anregen. Diesen Anstoß haben wir erfolgreich geleistet und dabei eine ganze Themenpalette behandelt: von der Gestaltung der Webseite, der Wichtigkeit einer IT-Abteilung im Unternehmen (Datenverarbeitung) über ERP (Enterprise Resource Planning, der bekannteste Vertreter solcher Programme ist SAP) -Beratung und natürlich Projektmanagement bis hin zu Personalthemen wie Mitarbeitermotivation und -ausbildung, Finanzthemen wie Preiskalkulation bei schwankenden Rohstoffpreisen und Währungsschwankungen und Themen der Produktionsplanung haben wir eine breite Palette behandelt und viele kleine Verbesserungen ausgearbeitet. Insofern schätze ich die Zusammenarbeit als sehr fruchtbar ein, auch wenn man nicht ein einziges großes Projektergebnis, sondern viele kleine sieht. Das hat auch der Kunde durch sein großes Interesse bestätigt und den Wunsch, die Beratung zu verlängern. Es bleibt der Kontakt über e-Mail.

    Mein Kunde Herr Hien und Dung bei der Arbeit

  • Es war für mich ein besonderes Erlebnis, mit so vielen interessanten und internationalen IBM-Kollegen zusammenarbeiten und -wohnen zu dürfen. New York, Toronto, Mailand, Paris, Kuala Lumpur, Pune bei Mumbai und Berlin liest sich nicht nur wie ein Who is Who der Weltstädte, sondern brachte auch die unterschiedlichsten Traditionen und Kulturen zusammen, vereinigt durch die einheitlich analytische Firmenkultur eines global integrierten Unternehmens. Jedes Teammitglied hatte herausragende Stärken, wir haben uns prima ergänzt und interessanterweise gab es nie ein Gerangel um Gruppenführung oder eine Lagerbildung.

    Das letzte gemeinsame Frühstück

  • Durch unsere Dolmetscher hatten wir nicht nur fachlich eine ausgezeichnete Unterstützung, sondern bekamen durch ihr rührendes privates Engagement auch einen guten Einblick in die vietnamesische Kultur, von Karaoke über Koch- und Suppenkultur bis hin zu geführten Einkaufstouren über vielfältige Märkte. Auch die Gastfreundschaft unserer Kunden, die oft die ganze IBM-Gruppe zu sich nach Hause eingeladen haben, war überwältigend.

    Dung und ich beim Abschlussessen

  • Für mich überraschend war die Unterbringung in einem westlich orientierten 4-Sterne-Hotel-Resort. Hier waren im Vorfeld anscheinend Sicherheitsauflagen der IBM ausschlaggebend, die einfache Hotels nicht erfüllen konnten. Das Hotel war zudem außerhalb der Stadt in einem Industriegebiet gelegen, so daß man vom Stadtleben nicht so viel mit bekam, wie man vielleicht wollte. Hier ziehe ich die Unterbringung in einer Gastfamilie wie in Ecuador oder Uganda vor, um das Landesleben im Land noch intensiver kennenzulernen. Aber dabei wäre dann der Teamgedanke auf der Strecke geblieben, der hier sehr wertvoll war.

    An der Hotelrezeption