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Dienstag, 21. August 2018

Urlaub in Uganda 2

Fionas Familie

Fionas Familie ist in der ganzen Welt verstreut, u.a. USA, Kanada, Frankreich, England, Deutschland, Australien und natürlich Uganda. Fionas Vater ist in den 70ern vor Idi Amin nach Berlin geflüchtet und lebt bis heute dort. Entsprechend groß war eine Feier bei ihrer Tante in Kampala am ersten Samstag unserer Reise, bei der fast alle Cousins dabei waren. Sogar ein Däne hat sich eingeheiratet, sich mit uns auf Englisch, Spanisch und Deutsch unterhalten (er wohnt in Frankreich, arbeitet in Genf) und dann mit den Kindern das Kartenspiel Uno in allen Sprachen gespielt. Meine paar Luganda-Kenntnisse (Bantu-Sprache) wurden von den anderen Verwandten mit Erstaunen zur Kenntnis genommen.
Eine Woche später waren wir in ähnlicher Runde zu einer Taufe und 40jährigen Hochzeit eingeladen. Fionas Mutter selbst lebt mit ihrem Partner in einem großen Anwesen in Entebbe mit Café/Bar, Wohnhaus und sogar einem Kuhstall.

Uno-Spiel
Ein kleiner Teil Fionas Familie im Haus einer Tante
Bei der Taufe sitzen wir im Zelt des Vaterclans, gegenüber das der Mutter

Traditionen

Zwischen den 52 Clans (Großfamilien) gibt es in Buganda (das größte und namensgebende von vier Köngreichen in Uganda) ein paar Regeln: 
  • Bei großen Festen (Hochzeiten, Taufen) gibt es getrennte Zelte für den Clan der Frau und den des Mannes (Hochzeit) bzw. der Mutter und des Vaters (Taufe).
  • Der Schwiegersohn darf den Schwiegereltern nicht die Hand zur Begrüßung geben (gegrüßt wird aber trotzdem). Die Schwiegertochter schon. Steve streckte einmal schon aus Versehen die Hand zu Fionas Mutter aus und zuckte im letzten Moment wieder zurück.
  • Der Schwiegersohn darf nicht bei den Schwiegereltern übernachten.
  • Frauen knien bei der Begrüßung ihres Vaters oder eines ranghöheren Mannes.
  • Die meisten Familien haben zwei Hausmädchen. Die Hausmädchen kochen und waschen für die ganze Familie. Das Essen des Vaters muss aber immer von seiner Frau bereitet werden.

Die dritte Regel ist der Grund, warum Fiona und Steve in Uganda immer im Hotel wohnen, obwohl es bei Fionas Mutter genügend Schlafmöglichkeiten gibt und sie die auch anbietet. Mehr zum Hotel in einem späteren Blog Post.

Die wichtigsten Frauen des Mutterclans werden vorgestellt
Das Buffet wird vom Catering aufgebaut, links ein Wasserbecken zum Händewaschen vor dem Essen. Ist weiterhin Tradition, auch wenn man heute mit Gabel isst (war vor elf Jahren die Ausnahme).

Das Catering transportiert die Stühle wieder ab (es gibt nichts, was man nicht auf einem Fahrrad oder einem Boda Boda (Mofa-Taxi) transportieren kann).

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