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Montag, 28. Januar 2013

Wahlkampf und Abschied

Pailon del Diablo
In Ecuador ist gerade Wahlkampf, ein neues Parlament und ein Präsident werden am 17. Februar gewählt. Den Prognosen zufolge liegt der aktuelle Präsident Rafael Correa derzeit bei beiden Wahlen vorne. Über die Programme der einzelnen Parteien und Bündnisse erfährt man als Außenstehender recht wenig. Selbst die meisten Ecuadorianer wissen nichts darüber. So beschränkt sich der Wahlkampf darauf, die Fotos der Abgeordneten- und Präsidentschaftskandidaten zu zeigen mit dem Aufruf vota todo lista xy (alle Stimmen für Liste xy) und Wahlgeschenke (meist Armbänder) zu verteilen. Insofern hat sich seit meinem letzten Artikel 2006 wenig verändert. Rosas Schwiegertochter kandidiert diesmal als Abgeordneten-Stellvertreter. Gewählt werden nämlich immer Paare, wenn der Abgeordnete verhindert ist, springt sein Stellvertreter ein. Das Abgeordneten-Gehalt beträgt hier 6.000 US$ im Monat, das mehr als Zehnfache eines Durchschnittslohns. Davon gehen 75% an den Abgeordneten und 25% an seinen Vertreter. Interessant finde ich, dass viele Ecuadorianer hier ungefragt offen erzählen, wen sie wählen werden, ein Taxifahrer z.B. den amtierenden Präsidenten (und dabei zählt er die ganzen Errungenschaften auf, die in der Vergangenheit unter Correa erreicht wurden). Andere wählen ihn nicht, sind politikverdrossen und der Meinung, die Regierung wolle sich immer nur bereichern .

Das größte Wahlplakat Puyos in Rosas Vorgarten, links der Abgeordnetenkandidat, rechts die Schwiegertochter
Unser Urlaub nähert sich dem Ende, und so passte es gut, dass an unserem letzten Wochenende hier gleichzeitig das Dorffest von San Francisco stattgefunden hat. Silvias Eltern haben ihr Schwein schlachten lassen (kostet 10$), es wurde auf der Veranda aufgehangen und dann mit Messern, Machete und Beil zerteilt. Das Fleisch wurde gegrillt und gebraten (Fritada). Natürlich war die ganze Familie mit Tanten und Kusinchen da.

Das geschlachtete Schwein
Beim Fest wurde tagsüber Fußball und Ecuavoley (Volleyball drei gegen drei) gespielt, eine Band sorgte für Musik und abends wurde zu Latino- und Discomusik im Freien auf dem Volleyballfeld getanzt. Hier gab es das gleiche Bild wie auch in Deutschland: die Frauen tanzen, während die Männer am Rand sitzen und Bier trinken. Leider hat es um Mitternacht so stark geregnet, dass wir nebenan (also nach Hause) ins Bett gegangen sind. Die Musik ging aber bis in den frühen Morgen weiter, und gegen 06:00 früh marschierte die Band wieder durch das Dorf. Am Sonntag haben wir dann mal wieder einen Auflug zum Wasserfall Pailon del Diablo unternommen, den wir diesmal über eine neu gebaute Hängebrücke von der anderen Seite gesehen haben.

Pailon del Diablo
Rio Verde

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