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Baños, Café del Cielo (Himmelscafé) |
Wir kommen gerade von einer Woche Urlaub zurück und sind mit Mietwagen nach Tena und Misahualli in den Urwald, Papallacta in den Bergen, nach Cuenca und zu den Inkaruinen von Ingapirca gefahren. Wir beginnen die Reise im Urwald in Puerto Misahualli, freilaufende Affen begrüßen uns. Mit einem Kahn machen wir einen Ausflug auf dem gleichnamigen Fluss und besuchen ein Naturmuseum, ein Schamane führt uns herum und erklärt uns die Anwendung der Pflanzen als Heilmittel. Bei einem zweiten Halt wird uns ein Indio-Dorf vorgestellt, die Herstellung von
Chicha (Yuca-Bier, das früher zur Fermentation mit Speichel versetzt wurde, heute setzt man dafür das pflanzliche Enzym Camote ein) gezeigt und ein Tanz aufgeführt.
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Rio Misahualli |
Wir übernachten in Tena in einem Hotel mit riesigen Zimmern und versuchen am nächsten Morgen für Kusinchen ein paar Socken für die Reise zu kaufen. Die Verkäufer schütteln den Kopf, wozu braucht man hier Socken? In ganz Tena gibt es keine zu kaufen. 2,5 Stunden später sind wir in Papallacta auf 3.300 m Höhe angekommen und bekommen zum Mittag- und zum Abendessen jeweils einen Schnaps, gegen die Kälte und die Höhe. In dem Dorf gibt es bunte Badeanzüge zu kaufen (wir kaufen einen für Silvias Mutter), Socken immer noch nicht. Nachts schlafen wir im unbeheizten Hotel mit 5 Decken übereinander. Die Thermen sind toll, eingebettet in einem
Hotel-Wellness-Komplex (Zimmer für 139$ die Nacht, wir hatten ein anderes Hotel in der Nähe) liegt man in 40-50°C warmen Becken, zur Abkühlung kann man sich direkt in den durch das Tal und die Thermen fließenden Gebirgsbach legen. Laut Dumont-Reiseführer sind es die vielleicht schönsten Thermen Südamerikas, die Anfahrt zu dieser Attraktion erfolgt aber über mehrere Kilometer unbefestigte und staubige Straße, nicht nur die Einwohner von Papallacta verstehen das nicht.
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Papallacta |
Die Inkas hatten Teile von Ecuador bis Quito gerade erst erobert (1471), als schon die Spanier kamen (Pizarro, 1533) und den letzten Herrscher des Inkareiches Atahualpa erdrosselten. Aus diesen 60 Jahren gibt es nur wenig Artefakte in Ecuador, die bekannteste Ausnahme ist die Festung Ingapirca. Sie wurde von den Inka-Vorgängern Cañari gebaut und war vermutlich eine Kultstätte für den Mond. Die Inkas übernahmen sie (und ersetzten den Mond- durch einen Sonnenkult) und benutzten Ingapirca gleichzeitig als Durchgangsstation auf ihrer legendären Andenstraße von Cuzco nach Quito. Ingapirca war damals vermutlich viel einfacher zu finden als heute, wo es 17 km von der
Panamericana entfernt liegt. Wir sind ca. eine Stunde herumgeirrt, da eine von zwei schlaglochreichen Zufahrtsstraßen gesperrt war und uns die Umleitung und die Auskünfte der Einheimischen immer wieder im Kreis geführt haben.
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Ingapirca |
In Cuenca ziehen jedes Jahr von Heiligabend bis in den Januar hinein die Kinder zum
Pase del Nino Viajero durch die Stadt. Bei diesen religiösen Umzügen wird die Ankunft des Jesuskindes gefeiert, die Kinder tragen bunte Seidengewänder und reiten dabei nicht selten auf Pferden.
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Cuenca, Pase del Niño |
Die Hauptstraßen in Ecuador sind in einem sehr guten Zustand und wurden in den letzten Jahren sehr gut ausgebaut. Trotzdem muss man sehr wachsam fahren und immer mit allen Eventualitäten rechnen. Wir haben in der einen Woche erlebt:
- Ein betrunkener oder eingeschlafener Geisterfahrer, der uns nur um Haaresbreite nicht gerammt hat,
- ein quer über die Straße rollender Reifen,
- sich auf der Landstraße sonnende Jugendliche,
- auf einer zweispurigen Landstraße kommt uns ein Lastwagen entgegen, der von zwei Autos - nebeneinander - überholt wird,
- Steine und Geröll auf der Fahrbahn,
- geologisch verformte Fahrbahnen,
- über die Straße hängende Leitungen eines umgestürzten Telefonmastes,
- Hunde auf der Fahrbahn (meist noch lebendig, aber nicht immer),
- ein betrunkener Fußgänger, der vom Mitteltreifen plötzlich auf die Fahrbahn wankt.
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Manchmal wird man beim Autofahren auch einfach nur vom seltenen wolkenfreien Anblick des Chimborazo abgelenkt |
In "
Die Vermessung der Welt" besteigen Humboldt und Bonpland den Chimborazo in Ecuador. Es ist der
höchste Berg der Welt, wenn man vom Erdmittelpunkt aus misst.
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9 Uhr abends auf dem neuen Spielplatz von Puyo, Melissa auf der mittleren Schaukel |