Blick von Santa Ana nach Norden
In Ambato bei Silvias Geschwistern Irma und John und Nichte Cristina mussten wir einen Tag laenger als geplant verweilen. Sonntag nacht hatte ich eine starke Magendarm-Entzuendung, eine Tag spaeter ging es Silvia noch schlechter: starke Bauchschmerzen und Schuettelfrost. Bei uns beiden war es abrupt innerhalb von 1 Stunde aufgetreten. Bei Silvia wurde dann der benachbarte Hausarzt gerufen, der zum Freundschaftspreis von 5$ die Diagnose stellte und Medikamente verschrieb. Inzwischen geht es uns beiden wieder gut, vor diesen Problemen ist wohl kein Tropenreisender gefeit.
Am Malecon 2000
Am Mittwoch sind wir dann die 7 Stunden im Bus nach Guayaquil an die Kueste gefahren. In den Anden reihte sich Schlagloch an Schlagloch, der Busfahrer benutzte oft die bessere Gegenspur, nach drei Stunden dann erste Pinkelpause an der Passstrasse fuer die Maenner, eine Stunde spaeter Halt an einem Restaurant mit Toilette. In der Kueste (Provinz Guayas) angelangt wieder eine perfekt geteerte Landstrasse. Wir uebernachten wieder in Richards Haus, bei der Ankunft aber die erste Ueberraschung: Die Muchachos, also meine 9 ehemaligen Gastbrueder, wohnen nicht mehr bei Richard. Neben ihm nur noch Teresa und die drei Hunde, und natuerlich ist die Firma noch im Haus. Richards Bruder (das Haus gehoert insgesamt vier Geschwistern) hat einen finanziellen Engpass, wird bald im Haus wohnen, fuer die Jungs ist deshalb kein Platz mehr. Aber sie wohnen alle maximal zwei Bloecke weiter entfernt, und heute abend treffen wir uns. Die zweite Ueberraschung ist Richard selber, ueber 50 Pfund abgenommen, durchtrainiert (in einem der leergeweordenen Zimmer ist ein komplettes Fitness-Studio eingerichtet) und mit kurzen Haaren wirkt er wie gewandelt. Ich muss mir dagegen von vielen anhoeren, dass ich gordo geworden bin, also dick. Naja, die ecuadorianische Direktheit in manchen Dingen bringt es an den Tag...
Besuch im Zoo El Pantanal
El Pantanal: Natuerlich haben wir meine ehemalige Arbeitsstaette besucht, ich wollte ja die von mir vermittelten, aus Wien gespendeten Tiere (Japan Makaken und Wallabys) zum ersten Mal live sehen. Sehr suess, leider ist ein Wallaby schon gestorben. Uns wurde von Ricardos Mutter erzaehlt, dass das Leben der Tiere schon gleich nach der Ankunft in Ecuador auf dem Spiel stand: Vom Wiener Tierparkt Schoenbrunn vorbildlich mit Obst und Wasser fuer den Flug versorgt, kamen die Transportbehaelter am Flughafen Guayaquil an und durften vom Zoo nicht abgeholt werden: Hier hat noch eine Genehmigung vom Umweltministerium gefehlt, dort ein Stempel, die Auslieferung wurde verweigert. Den Beamten war egal, dass die Tiere auf dem Flughafen in einer Bruthitze standen. Damit sie nicht umkommen, musste nun schnell gehandelt werden: Der Zoodirektor Nelson Chiriboga nutzte seine guten Kontakte zur Umweltpolizei, diese eskortierte ihn auf dem Flughafen und an allen verdutzten Beamten vorbei wurden die Tiere von der Polizei aus der Hitze gerettet und dem Zoo uebergeben. Waehrend unseres Besuches kam auch gerade wieder die Umweltpolizei vorbei und lieferte in einem Pappkarton das kleine Affenbaby mit Windel (!) ab, das auf dem Foto oben auf Pauls Schulter posiert. Das Tier war wahrscheinlich von einem illegalen Haendler konfisziert worden.
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