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Mittwoch, 13. Juni 2007

Der Suedwesten Ugandas

Eine Woche Reisen in Uganda ist schon ein Erlebnis. Wir haben den Suedwesten erkundet, und dabei alle hier denkbaren Transportmittel benutzt: natuerlich das Sammeltaxi, den Reisebus, einen Pickup-Truck (einmal davon hinten auf der Ladeflaeche), Boda-Bodas, normale Taxis und einmal auf einem Truck der Nationalpark-Wildhueter. Im Sammeltaxi haben wir den Rekord gebrochen, statt der 14 erlaubten Fahrgaeste waren wir 26, statt 3-4 Passagieren pro Reihe sassen in unserer Reihe 6 ausgewachsene Erwachsene, einer davon auf dem Schoss des Schaffners. Eine kraeftige Frau musste in der Reihe hinter uns gebueckt stehen, ihr Hinterteil ragte dabei weit aus dem Fenster heraus. Die 45 Minuten zu dritt auf einem Mofa von Rashmis Dorf Kabutabule bis nach Bundibugyo wurden zur Qual, weil die Beine und der Bauch staendig angespannt waren. Da es keine Fahrplaene gibt (der Fahrplan heisst: abfahren, wenn der Bus/das Taxi/der Pickup voll ist), weiss man nie, wo man abends ankommt, am ersten Tag mussten wir in Fort Portal uebernachten, da es schon zu spaet zur Weiterfahrt war, die Bergstrassen nach Bundibugyo wollten wir nicht im Dunkeln zuruecklegen.

Prossy und Rashmi an der kongolesischen Grenze

In Bundibugyo gibt es weder Strom noch fliessend Wasser, der Distrikt ist vom restlichen Uganda durch das hohe Rwenzori-Gebirge abgetrennt und fuehlt sich wahrscheinlich mehr dem Kongo zugehoerig. Am Grenzfluss herrscht reger Verkehr, es gibt keine Bruecke, der Weg fuehrt direkt durch das seichte Wasser ins andere Land. Schon auf der Pickup-Ladeflaeche wurde ein buntes Gemisch von Franzoesisch, Englisch und kongolesischen und ugandischen Stammessprachen gesprochen. Gewaschen wurde alles (Kleider, Koerper, Autos) im Fluss, aus dem auch die Wasserkanister gefuellt werden. Das Wasser wandert dann aus dem Kanister in eine Plastikschuessel, wird mit Chlorloesung behandelt, und schon kann es zum Baden in der Bambusdusche benutzt werden:

Badezimmer in Kabutabule, der Bambuszaun geht mir bis zur Huefte...

Da wir keinen Strom haben, sitzen wir in der Dunkelheit kurz draussen, bewundern den Sternenhimmel und das Rwenzori-Gebirge, essen und gehen dann recht frueh schlafen.

Blick auf das Tal von Bundibugyo, im Hintergrund liegt Kongo

Nationalpark

Mein erster Nationalpark in Uganda ist zugleich der aelteste, der Queen Elizabeth Nationalpark, gegruendet 1952. Schon beim Betreten des Parks explodieren auf einmal die Preise, bzw. sie werden gleich in Dollar abgerechnet, die Zahlen sind dann nicht ganz so gross... Wir werden etwas von den Preisen ueberrascht, haben kaum noch Geld fuer Ausfluege, die Visa-Karte wird nur in einem Nobelhotel akzeptiert (wo wir lecker europaeisch essen), es gibt keinen Geldautomaten, es ist Wochenende. Wir machen das beste daraus, u.a. eine Safari zu Fuss mit einem Wildhueter. Auf einmal hat Prossy das Gefuehl, das ich sonst immer habe: sie ist die einzige Afrikanerin unter lauter Weissen.

Queen Elizabeth Nationalpark, im Hintergrund der Edward-See, Grenze zum Kongo

Nationalpark: wer sieht die beiden Bueffel?

Bootsverkehr auf dem Lake Bunyonyi

Unsere letzte Station ist der Lake Bunyonyi, wahrscheinlich der schoenste See Ugandas. Umgeben von Bergen und mit vielen Inseln ist er ein beliebtes Reiseziel von Weissen. Kalt ist es hier, sogar tagsueber muss man einen Pullover tragen. Die Schweiz von Uganda...

Prossy gefaellt es am Lake Bunyonyi

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