Der Galápagos-Urlaub war typisch ecuadorianisch gestaltet: Als Deutscher würde man sich wahrscheinlich einen Reiseführer (Buch) kaufen, Flug und Hotel buchen und dann selber Ausflüge unternehmen, in Restaurants essen, usw. In Ecuador gibt es keine Reiseführer, und wenn, werden sie nicht gekauft. Stattdessen hat man die ganze Zeit einen Guia (Reiseführer in Person) und kauft ein All-Inclusive-Angebot ein (Flug, Hotel, Führer, Mahlzeiten, Ausflüge). Das nimmt einem natürlich jede Menge Arbeit ab. Unser Führer hiess Jacinto, hat uns manchmal etwas rücksichtslos durch Erdtunnel robbend gehetzt oder auf schattenlosen Wegen nicht auf zurückbleibende, ausgetrocknete und entkräftete Teilnehmer geachtet, war aber ansonsten ganz nett. Ich glaube, das ist die typische ecuadorianische fehlende Anteilnahme. Die Inseln sind zum Teil bewohnter als ich dachte, auf Santa Cruz haben wir in einem richtigen kleinen Ferienort mit Geschäften, Internet-Cafés, Bars und Diskotheken gewohnt. Als wir abends von einem Café aus die vorbeifahrenden Autos beobachtet haben, haben wir nur weisse Pickups gesehen. Ich dachte schon, dass andere Autos hier nicht zugelassen sind. Hinterher erzählten uns die Männer aus der "Drogen-Ecke", dass das die Taxis auf Galápagos sind. Die Drogen-Ecke haben wir so getauft, weil dort nachts immer Männer auf der Strasse sassen, von denen man nicht wusste, welchen Geschäften sie gerade nachgehen. Wir haben sie dann danach gefragt und in der Unterhaltung waren sie ganz nett, wie alle Ecuadorianer. Ansonsten ist Galapagos für ecuadorianische Verhältnisse recht teuer (Flasche Wasser: 18-25 Centavos in Guayaquil, 28-50 Centavos auf Galapagos) , für Ausländer aber immer noch preiswert. Die Reisegruppe war übrigens für mich sehr angenehm zusammengestellt, ausser mir nur Frauen: Annika, Camilla (norwegische Voluntärin in Esmeraldas), Kathi (Österreich/Quito), Amitte (Austausch-Schülerin in Guayaquil/USA) und Karina (AFS-Koordinatorin aus Esmeraldas). Auf Galápagos trifft man fast nur auf ausländische Touristen und wenig Einheimische, aber das war mir vorher schon klar.
Die kleine Insel Santa Bartolomé vor San Salvador. Zwei Traumstrände: am linken legen die Meeresschildkröten ihre Eier ab, am rechten liegen die Robben am Felsen, hinter dem Felsen sahen wir Pinguine (ich wusste vorher nicht, dass es Pinguine auch am Äquator gibt...)
Wieder zurück in Guayaquil gab es gestern ein straffes Programm: morgens AFS-Abschlusstreffen der Voluntäre aus Guayaquil, wie schon bei den letzten Meetings waren nur noch Annika und ich anwesend, ich weiss nicht, was sich die anderen Voluntäre dabei denken. Abends bei der Abschlussparty im New York City Rock and Roll Café waren dann aber wieder alle dabei, mit Familien und jeweils einem Vertreter der Arbeitsstellen. Es wurden einige Dankesreden gehalten, als Dinosaurier habe ich mich kurz im Namen der Voluntäre bedankt, und hinterher gab es Essen und Tanz. Tagsüber Treffen mit Yuli (Planung einer gemeinsamen Reise mit Annika von Donnerstag bis Samstag nach Riobamba/Baños) und Verabschiedung von Narcisa und Marcelo in San Marino.
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