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Mittwoch, 19. Dezember 2007

Urlaub, Fernsehen und Eislaufen

Römisches Amphittheater in Side

Ende November haben Silvia und ich zehn Tage Urlaub in der Türkei verbracht, in Alanya. Es waren schöne Tage, das Wetter war noch so mild, dass es für Faulenzen am Strand und Baden im Meer reichte. Aber wir haben auch Ausflüge und Spaziergänge gemacht und uns einen Nachmittag im türkischen Hamam verwöhnen lassen. In Alanya sprechen alle deutsch und man zahlt mit Euro. Silvia wurde immer auf türkisch angesprochen, da Südamerikanerinnen hier noch nie gesehen worden sind, war sie mit schwarzen Haaren, braunen Augen und dunklem Teint natürlich eine Einheimische...

Silvia und Steve mit seinem neuen Trikot

Auf den türkischen Märkten wird gehandelt wie in Uganda. Oft kann man auf die Hälfte oder noch weniger herunterfeilschen. Für Steve haben wir dieses "Original" Ballack-Trikot ersteigert, über das er sich sehr gefreut hat.

Amparo, Steve und Silvia im "Kult am Sonntag"-Studio

Anfang Dezember haben wir über die IBM Karten für eine Aufzeichnung der zdf-Show "Kult am Sonntag" mit Andrea Kiewel bekommen. Neben vielen Kollegen kamen auch Silvia mit ihrer Schwester Amparo und Steve mit. Am Studioeingang wird man eingewiesen und nach bestimmten Kriterien in den Zuschauerrängen platziert. Ich weiß nicht, ob es an der Internationalität unserer Gruppe lag, aber obwohl wir ziemlich spät kamen, wurden wir gleich ganz nach vorne gesetzt. Es stimmt also, bei ARD und zdf sitzen Sie immer in der ersten Reihe... Mich hat das an Uganda erinnert, dort saß ich als einziger Muzungu ja auch immer auf einem Ehrenplatz. Ob die Sendung am 10. Februar wirklich ausgestrahlt wird, ist zu bezweifeln. Moderatorin Kiewi wurde zwischendurch wegen eines Schleichwerbungsskandals beim zdf heraus geworfen...

Eislaufen am Bebelplatz

Am Sonntag haben sich die ICJA-Freiwilligen mal wieder getroffen, diesmal waren wir Glühwein trinken auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt und hinterher Schlittschuhlaufen am Bebelplatz. Für viele war es das erste Mal auf dem Eis, die meisten Volontäre kommen ja aus tropischen Ländern. So konnte man einige unfreiwillige Pirouetten sehen und teilweise wildes Armrudern, aber insgesamt haben sich alle doch sehr gut geschlagen. Erschöpft, mit nassen Hosen und in Erwartung blauer Flecken, aber trotzdem glücklich sind wir abends auseinander gegangen.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Fiesta ecuadoriana

Am 3. Oktober im Berliner Tiergarten

Inzwischen ist wieder einiges passiert. Die deutsch-ecuadorianischen Beziehungen mit Silvia wurden enorm ausgebaut, wir haben sehr viel Spaß miteinander und ich habe durch sie einen Teil der ca. 200 Menschen umfassenden ecuadorianischen Gemeinde in Berlin kennen gelernt. Wie lustig diese feiern können (es war ein spontanes Essen an einem Freitag Abend ohne besonderen Anlass), zeigt dieses kurze Video:

Fröhliche Feier

Auch Steve hat sich dabei gut amüsiert.

Ende September war ich in Neu-Anspach bei Frankfurt auf einer Auswertekonferenz des ICJA für alle Heimkehrer. Es war toll, die Erfahrungen untereinander auszutauschen, die grundsätzlich ähnlich waren. Wie eine Weltreise war das internationale Buffet, für das jeder Freiwillige Kulinarisches aus seinem Gastland zubereitet hatte. Die Reise ging von Mexiko und Costa Rica über Bolivien und Brasilien nach Tschechien, Togo, Uganda, Südafrika, Mosambik bis nach Taiwan und Neuseeland. Genauso vielfältig war das Tanzen hinterher mit Musik aus diesen Ländern. Da setzte das Fernweh ganz schnell wieder ein...

Etwas fortgesetzt mit Buffet und Musik aus immerhin drei Kontinenten wurde diese Stimmung letzte Woche auf meiner Geburtstagsparty. Mit Silvia, Steve und Elena waren neben Deutschland Ecuador, Uganda und Russland vertreten.

Drei Brüder

Drei Länder

Jonas an der ugandischen Trommel

Zum Vergleich hier nochmal Bericht und Bilder von meinem letzten Geburtstag.

Montag, 10. September 2007

Der Artikel im Hamburger Abendblatt

Am Samstag ist er nun erschienen, der Artikel im Hamburger Abendblatt über den "Ausstieg zum Aufstieg". Hier die Links:
Viel Spaß beim Lesen!

Sonntag, 9. September 2007

Ankunft der Freiwilligen aus aller Welt

Wenn man einmal auf den Geschmack gekommen ist, engagiert man sich nach so einem Austauschjahr meist weiter in der heimischen Freiwilligen-Organisation. Bei mir ist das der ICJA, mit denen ich in Uganda war, der in Berlin praktischerweise seine Deutschland-Zentrale hat. In Deutschland kann man verschiedene Dinge tun: dieses Jahr arbeiten z.B. 50 Austausch-Freiwillige aus aller Welt in Deutschland: Lateinamerikaner, Afrikaner, Asiaten und auch Europäer. So werden Teamer für die Seminare und Camps gesucht, Gastfamilien, Projektbetreuer, Mentoren für die Volontäre und Organisatoren für gemeinsame Ausflüge. Ich habe mich als Mentor gemeldet. Die Austauschler sind diese Woche in Deutschland eingetroffen und haben die erste Woche ein Orientierungs- und Sprachcamp (OSCA) in Gussow bei Berlin gehabt. Am Samstag war ein gemeinsamer Ausflug nach Berlin und grüppchenweise habe ich mit anderen zusammen die Neuankömmlinge durch Berlin geführt. Treffpunkt war 17:00 am Holocaust-Denkmal, vormittags waren sie schon im Haus der Wannsee-Konferenz.

Satt nach dem Döner-Menu: Steve, Patricia, Johan, Bruno und Elena

Meine Gruppe bestand aus den drei Kolumbianern Patricia, Johan und Bruno und der Russin Elena. Elena werde ich auch in diesem Jahr als Mentor betreuen, sie studiert Germanistik in Samara und kann sehr gut deutsch sprechen. Interessant war, dass auch Bruno russisch sprechen konnte und so sind wir in einem Gemisch aus spanisch, deutsch und russisch zum Brandenburger Tor und dann Unter den Linden bis zum Alexanderplatz gelaufen. Dort hat sich dann auch Steve zu uns gesellt, der vorher noch gearbeitet hat, er hat jetzt einen Nebenjob in einer Krankenhausküche. Die ICJA-Seminare sind für die vegetarische Küche berühmt-berüchtigt, also haben wir als erstes einen Döner-Imbiss angesteuert und in das typisch deutsche Straßenessen eingeweiht (ohne Gammelfleisch!). Danach wurden dann die wichtigen Dinge geklärt: SIM-Karten für die Handys und Telefonieren nach Kolumbien. Zufällig hatten wir auf der Suche nach einer Toilette neben McDonalds einen Telefonladen entdeckt. Die Kolumbianer verschwanden in die Kabinen, während Elena sich mit den SIM-Karten beraten ließ. Sie hatte schon eine Vodafone-SIM-Karte von Freunden für ihr Handy bekommen, der Verkäufer hat ihr aber zu Ortel/e-plus geraten, die unschlagbar günstige Tarife nach Russland anbieten. Ihr waren aber SMSen wichtiger, deren Tarif anfangs unklar war. Nach langer verwirrender Diskussion, die teils von Elena ratlos auf russisch geführt, dann von Bruno ins Spanische und mir ins Deutsche übersetzt wurde, wusste keiner mehr wo oben und unten ist. Letztlich haben wir uns für das Ortel-Paket entschieden. Gerade noch rechtzeitig fuhren wir dann zurück zum vereinbarten Treffpunkt am Hauptbahnhof, wo wir wieder auf die anderen trafen.

Elena in der S-Bahn

Heute hatte ich dann nach einer langen Woche mal gar nichts vor. Steve ging zur Kirche und hinterher arbeiten, also bin ich mit dem Fahrrad zur Ausstellung "Die schönsten Franzosen kommen aus New York" in der Neuen Nationalgalerie gefahren (Steve kannte die schon), sehr empfehlenswert! Auf dem Weg dorthin sehe ich vor einem Haus eine überdimensionale ecuadorianische Flagge hängen. Das hat natürlich sofort mein Interesse geweckt, ich dachte erst, dass vielleicht die Ecuadorianische Botschaft in den Tiergarten umgezogen ist. Es war aber das Maritim-Hotel, wo mir Silvia Lascano an einem Ecuador-Andenken-Stand (u.a. Panama-Hüte) erklärte, dass hier in den nächsten acht Wochen jeden Sonntag ein ecuadorianisches Brunch angeboten wird. Silvia kommt aus Ambato und lebt seit vier Jahren in Deutschland, früher mit einem deutschen Mann, nun mit ihrer Schwester in Neukölln. Sie spricht sehr gut deutsch, will es aber weiter üben, so wie ich mein schon wieder verrostetes Spanisch, also haben wir vereinbart uns wieder zu treffen.

Freitag, 7. September 2007

Besuch von Annika

Steve, Annika, Felix und ich warten auf "das beste Eis der Welt" in den Potsdamer Platz Arkaden

Letzten Freitag fand ich eine e-Mail in meinem Postkorb mit dem Titel "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin!". Darin kündigte sich Annika an, mit ihrem neuen Freund Felix kam sie diese Woche nach Berlin. Das war eine Freude, vor fast 9 Monaten hatten wir uns das letzte Mal auf dem Flughafen von Madrid gesehen! Zufall (!?): Felix kommt aus Guayaquil in Ecuador, Annika hat ihn aber erst in Deutschland beim Studium kennen gelernt. So sind wir am Dienstag und Mittwoch Abend durch die Cafés und Restaurants von Berlin gezogen, zusammen mit Steve war dabei das Beste aus drei Erdteilen vertreten :-) Felix ist ein sehr lustiger Zeitgenosse und hat sich mit Steve auf deutsch gleich über die Nationalgerichte (Kochbananen) in Ecuador und Uganda unterhalten, gleiche Früchte, andere Zubereitung. Beim anschließenden Verdauungsbummel am Brandenburger Tor, Unter den Linden und Friedrichstraße sind wir dann noch auf eine Latino-Nacht im Opel-Pavillon gestoßen und hatten Spaß, den Bachata- und Salsatänzern zuzuschauen.

Steve hinterher: "Die Größe des Eis war ausreichend!", Annika und Felix freuen sich auf ihren Cup

Ansonsten hat Steve sich hier gut eingelebt, wir werden zu Partys wie in Uganda eingeladen (nur die Teilnehmeranzahl ist hier kleiner), und neulich waren wir auf der Langen Nacht der Museen. Pergamon-Tempel, Nofretete, Chagall, Dali, Picasso und das größte ausgestellte Saurierskelett der Welt standen auf dem Programm. Aber am besten haben Stephen glaube ich die Autos im VW-Pavillon gefallen, besonders Bugatti und Skoda, dem Tour de France Sponsor.



Gegonge am Pergamon-Tempel


Tour de France Atmosphäre bei VW