Baños |
Busse
Beim Einsteigen in einen Bus herrscht immer noch große Eile und er fährt oft schon wieder an, bevor der Letzte eingestiegen ist. Selbst Melly ist das schon aufgefallen. Um das Rasen zu vermindern, gibt es nun in allen Fernbussen eine Laufschriftanzeige mit aktueller (GPS-) Geschwindigkeit und Nummernschild, falls man sich beschweren möchte. Auf der kurvenreichen Strecke Baños - Puyo waren das bis zu 77 km/h. Die meisten Busse haben jetzt Anschnallgurte, was aber kaum jemand weiß, geschweige denn sie benutzt. Als ich es getan habe, hat ein anderer Fahrgast das ganz verwundert auch ausprobiert.
Die Preise sind moderat angestiegen, die 11 Jahre alte Regel pro Stunde ein Dollar gilt jetzt nur noch ansatzweise, es kommt ein Aufschlag von 10-50% darauf:
San Francisco - Baños, 30 Minuten, 75 Centavos
San Francisco - Puyo, 1 Stunde, 1,25 Dollar
Baños - Ambato, 1 Stunde, 1,10 Dollar
Wieder in Ecuador |
Indigene Völker
Beim Spaziergdang am Uferweg in Puyo hat ein Indianerpärchen Naturmittel und Schmuck verkauft. Sie gehören zu den Achuar-Indianern, einem von insgesamt 10 in Ecuador lebenden Naturvölkern. Sie leben an der Grenze zu Peru, wo es keine Landstraßen gibt. Daher können sie nach Puyo nur laufen (etliche Tagesmärsche) oder für 60 Dollar mit dem Flugzeug nach Shell fliegen. Das Gepäck wird dabei nach Gewicht berechnet, weshalb sie nur wenige und leichte, kleine Sachen zum Verkauf anbieten. Sie kann gut spanisch und erzählt uns, dass die verfeindeten Shuar-Indianer ihrer Großmutter den Kopf abgehauen haben, laut Spiegel waren Schrumpfköpfe bei beiden Völkern noch vor 30 Jahren üblich. Ihr Mann neben ihr ist ihr Cousin. Da es nicht so viele Achuar gibt und zudem noch mehr Frauen, ist die Auswahl an Männern beschränkt. Er kann kaum spanisch, dafür aber sehr gut Mathematik, er macht die Abrechnung. Inzwischen gibt es bei den Achuar auch Schulen und eine Hochschule für Völkerkunde.
Achuar-Indianer in Puyo |
Klopapier
In Ecuador muss man sich als Europäer immer erst daran gewöhnen, dass man das Klopapier nicht ins Becken, sondern in einen Papierkorb neben dem Klo wirft. Jetzt gibt es erste Anzeichen für die europäische Variante. Am neuen Flughafen von Quito hängen auf der Toilette Schilder, dass man das Papier ins Becken werfen kann, den Papierkorb sucht man vergebens. Auch bei meinen Schwiegereltern hat der argentinische Schwiegersohn den Korb abgeschafft, nachdem er die Rohrdicke begutachtet hat. Bisher gab es auch keine Verstopfung.
Melly am Wasserfall |
Thermen
In Baños waren wir abends in den Thermen. Man muss eine Badekappe tragen, die man gleich am Eingang für einen Dollar kaufen kann. Dann nimmt man sich einen Wäschekorb in die Umkleide (keine Trennung nach Geschlechtern), packt dort seine Sachen rein und gibt den bei der bewachten Garderobe gegen Marke ab. Mit einem Gummiband bindet man sich die Marke dann um den Arm. Es gibt drei warme Becken, ein kleines mit vielen Leuten drin (man kann nicht schwimmen, ist froh wenn man einen Stehplatz bekommt), ein rundes Becken mit so heißem Wasser, dass Kinder nicht rein dürfen und ein großes Becken, das gerade erst voll läuft und an der tiefsten Stelle gerade 30 cm Wasser hat. Da legen wir uns rein, wechseln ab und zu ins Kaltwasserbecken (das ist als einziges ganz leer und hier kann man auch schwimmen). Trotz der Fülle ein total entspannter Abend! Nebenan wird schon gebaut, es entsteht hier ein neues, modernes und großes Bad. Davon berichten wir dann in zwei Jahren...
In der Therme |
Geschirrspüler
sind hier immer noch exotisch und kosten zwischen 800 und 1.400 Dollar.
Erfrischung in Puyo mit Amparo und Rubèn |
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