An der Glienicker Brücke mit Melissa und Silvias Schwestern Alicia und Amparo
Fußball in Ecuador: Die ersten beiden deutschen WM-Spiele haben wir noch in Ecuador verfolgt. Wir (oder besser ich, Silvia interessiert sich nur mäßig für Fußball) hatten Glück, der einzige ecuadorianische Sender (Gama-TV), den man über Antenne (mit viel Schnee und Streifen) in San Francisco empfangen kann, war der offizielle WM-Sender in Ecuador. Die Kommentatoren entsprechen voll dem Klischee, sie reden ununterbrochen (wie in deutschen Radio-Übertragungen) und schreien lange GOOOOOOOOL, wenn ein Tor fällt. Ein krasser Gegensatz zu den deutschen Fernsehkommentatoren, die oft sekundenlang schweigen und im direkten Vergleich etwas unterkühlt wirken. Ungewohnt und etwas nervig sind die Werbeformen in Ecuador: neben den auch bei uns üblichen Einblendungen (im unteren Bildschirmdrittel, während das Spiel weiter läuft) wird die Werbung auch zusätzlich vom Reporter im Kommentar eingebaut: bei einem Angriff lautet der Kommentar z.B. "Und Deutschland greift an (span. "avanza"), Ecuador kommt voran (span. ebenfalls "avanza") mit Mavesa, weil Mavesa Hino ist und Hino ist Mavesa. Gehe in den Norden oder in den Süden von Ecuador, Mavesa ist die Kraft von Ecuador!". Mavesa = Hino ist ein Konzern, der Lastwagen und Busse herstellt. Die Eckbälle dagegen werden vom Mobilfunknetzbetreiber Porta gesponsert: "Ecke für Deutschland. Telefonieren Sie mit Porta, für nur einen Cent rufen Sie Ihre Freunde an. Laden Sie heute Ihr Guthaben auf und Sie erhalten für fünf Dollar zehn Dollar Guthaben!". Nach dem Australienspiel überschlug sich die Presse mit Lob für die deutsche Mannschaft, die erste "Goleada" (= Torreigen oder Kantersieg) der WM hatte stattgefunden. Nach der Serbien-Niederlage dagegen natürlich gleich der Dämpfer: "Deutschland verliert die Partie, seinen Protagonisten (Klose) und die Vorreiterrolle bei dieser WM".
Mashicunas in Aktion
Zurück in Deutschland ging uns die ecuadorianische Kultur nicht verloren, letzten Sonntag gab es im Haus der Kulturen Lateinamerikas ein Hoffest, auf dem auch Amparos Tanzgruppe Mashicunas getanzt hat. Wer die Tanzgruppe einmal live erleben möchte: am 28. August tritt sie beim nächsten Fest, der Fiesta Ecuatoriana, im Haus der Kulturen Lateinamerikas wieder auf. Und seit gestern ist Silvias Schwester Alicia aus Lanzarote bei uns für zwei Wochen zu Besuch.
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