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Samstag, 6. Dezember 2014

Tanzverbot

Karfreitag, Volkstrauertag und Totensonntag sind in Deutschland besonders geschützt. Die Feiertagsgesetze und -verordnungen der Bundesländer regeln das Tanzverbot. In Berlin sind zwischen 04:00 und 21:00 nicht nur öffentliche Tanzveranstaltungen, sondern auch musikalische Darbietungen in Räumen mit Schankbetrieb sowie öffentliche Sportveranstaltungen, sofern diese mit Unterhaltungsmusik verbunden sind, verboten. Das Gesetz scheint nicht sehr bekannt zu sein, so startet in Berlin jährlich am Karfreitag ein bekanntes Tanzturnier.

Eistanz am Totensonntag
Ich kannte das Gesetz bis vor zwei Wochen auch nicht. Und so machte ich mich am Totensonntag mit Melissa auf zum Potsdamer Platz zum Schlittschuhlaufen auf der dortigen mobilen Eisbahn. Die Bahn war ganz verlassen, nur ein Mann fegte einsam die Eisfläche mit einem Besen. Auf die Frage, wann es weitergeht, lachte er nur, verwies auf den Totensonntag und dass seit 1776 an diesem Tag keine Veranstaltungen stattfänden. Achso? Nach meinen Wikipedia-Recherchen frage ich mich jetzt natürlich, zählt das Eislaufen als Tanzveranstaltung? Oder als Sportveranstaltung mit Unterhaltungsmusik? Da Melissa jetzt schon den Tränen nahe war, konnte ich darüber nicht sinnieren, rief beim Eisstadion Wilmersdorf an, fragte da nach dem Totensonntag, stieß damit auf Unverständnis und beendete den Tag mit einer glücklichen Melissa bei flotter Tanzmusik auf dem Eis von Wilmersdorf.

Freitag, 27. Juni 2014

Bei der Bahn

Seit vier Wochen arbeite ich bei der Bahn. Melissa findet das toll und denkt, ich sei jetzt Lokführer oder Schaffner. In Wirklichkeit leite ich IT-Projekte, bei denen die über 300.000 Konzern-Mitarbeiter z.B. neue Laptops, Telefone oder Drucker bekommen. Also eigentlich nicht groß was anderes wie bei der IBM damals.
Burger-Grill am Ostkreuz
Das Büro ist in Rummelsburg direkt am Ostkreuz und hat keine Kantine. Also schwärmen wir mittags immer aus und erkunden die Restaurants in der Gegend, hauptsächlich rings um die Boxhagener Straße in Friedrichshain. Und davon gibt es reichlich, in den bisherigen vier Wochen hatte ich nur zweimal eine Wiederholung. Zwei Burger-Grills, drei Pizzerien, ein Inder, ein Thailänder, ein Fleischer, ein Franzose, ein Spanier, eine Ausbildungsgaststätte, zwei Bahnkantinen in Mahlsdorf und am Ostbahnhof, eine Kneipe, ein Café standen auf dem Programm, und das war noch längst nicht alles...
Aktenberge im Müll
Die Bahn ist erst seit einem Jahr in dem Bürogebäude am Ostkreuz, unser Vormieter war das Architekturbüro JSK. Das inzwischen insolvente Büro war an der Planung des neuen Berliner Großflughafens beteiligt. Am Montag kurz vor Feierabend klingelte und klopfte es laut an der Tür. Ein Kripo-Beamter mit kugelsicherer Weste und zwei Zivilpolizisten stellten Fragen zu eventuell noch vorhandenen Unterlagen der Vormieter. Hintergrund waren zwei Müllcontainer mit Unterlagen zum Flughafen, die gerade auf der Straße von Passanten entdeckt worden waren:

Berliner Abendschau

Im Video sieht man auch unsere Eingangstür.