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Samstag, 29. Juli 2006

Spanischkurs - Ankunft in Guayaquil

José, mein Spanischlehrer in La Merced

weitere Spanischlehrerinnen der anderen Voluntarios

Campamento Nuevo Vido, unser Campus in La Merced

Die erste Woche ist vorbei und ich bin heute früh von Quito nach Guayaquil geflogen. Von Quito haben wir leider nicht viel gesehen, AFS wollte uns lieber nicht alleine in die Stadt lassen, solange wir noch nicht so gute Spanisch-Kenntnisse haben und ein Ziel fuer Taschendiebe sind. Dafür haben wir aber die umliegenden Dörfer gesehen und sind auch einmal in den Bergen gewandert (puh, man merkt hier die Höhe und gerät schnell ausser Atem...). In den Dörfern wechseln sich Armut, bewachte Reichenghettos und riesige Einkaufszentren (hier ist man nicht mehr in Ecuador...) ab. Und überall viele Hunde...

Der Spanischkurs: Wir hatten 16 Spanischlehrer (Einzelunterricht) und das 8 Stunden täglich (von 9:00 - 18:30). Unsere Köpfe platzen jetzt vor Wissen, aber der Unterricht war sehr abwechslungsreich gestaltet: Sporteinlagen, Aufführung von Theaterstücken und temporäres Lehrerwechseln sorgten für viel Abwechslung. Gestern abend hatten wir noch viel Spass in einer Karaoke-Bar, die anscheinend extra für uns in einem Nachbardorf aufgemacht hat.

Heute in Guayaquil dann die Begrüssung durch meine Gastfamilie: ein grosses Haus mit vielen Zimmern und vielen eigenen und aufgenommenen Söhnen (insgesamt wohl um die 9, ich muss mir da noch einen genauen Überblick verschaffen :-) ), 3 Labrador-Hunden, und im Haus integriert ist die Firma "mash" des Vaters, ein Web-Design-Büro mit 11 Mitarbeitern und mindestens 8 (Internet-) Computern. Über eine gute Anbindung ans Web muss ich mir also keine Gedanken machen...

Achso, und mein Projekt wurde kurzfristig gewechselt von Cerro Blanco auf den Zoo El Pantanal (diese Web-Site wurde übrigens auch von mash entwickelt), weil ich dann nicht so einen langen Weg habe. Scheint also mehr mit Tieren zu tun zu haben, mal sehen. Morgen ist dort der erste Tag. Die achte Nation der Freiwilligen (siehe unten) war übrigens Australien, da kommt der andere Tim her, der mit mir zusammen in El Pantanal arbeitet.

Montag, 24. Juli 2006

Erste Bilder aus der Neuen Welt

Campamento Nueva Vida - hier verbringen wir abgeschottet von der Aussenwelt und eine Stunde von Quito entfernt unsere erste Woche. Zum Rasenmähen wird tierische Unterstützung in Anspruch genommen...
Das gängige Transportmittel in den Anden, eine Art von Sammeltaxi.

Am Samstag wurde in dem nächsten Dorf La Merced eine Kommunion gefeiert.

Enrico und ich etwas übernächtigt nach 14 Stunden Flug und in 2.800 m Höhe auf dem Weg vom Flughafen Quito nach La Merced.

Samstag, 22. Juli 2006

Ankunft in Quito

Gestern abend sind wir gut in Quito gelandet. Allen Unkenrufen zum Trotz kamen ALLE Gepäckstücke von Iberia gut an. Wir sind im Bus abgeholt worden und in einem Feriencamp ca. 1 Stunde ausserhalb von Quito untergebracht. Die Gruppe besteht aus 16 Freiwilligen aus 8 verschiedenen Ländern (Deutschland, Holland, Österreich, Belgien, Schweden, Norwegen und USA, das 8. fällt mir jetzt nicht ein...).
Nach dem Frühstück haben wir jetzt ein bisschen Zeit, bevor am Nachmittag heute und morgen die Landeskunde und Organisatorisches geklärt wird und am Montag der fünftägige Sprachkurs beginnt. Am Samstag früh geht es dann weiter nach Guayaquil. Leider habe ich mein USB-Kabel heute vormittag nicht mit, deshalb gibt es noch nicht die ersten Fotos...

Mehr dann demnächst, viele Grüsse nach Deutschland!!

Donnerstag, 20. Juli 2006

Abreise

Ein Berliner Schuhgeschäft heißt Ecuador willkommen

Morgen früh um 8:00 fliege ich 3h von Tegel nach Madrid, danach dann 11h weiter nach Quito. In Madrid treffe ich die anderen vier Abenteurer, die von Düsseldorf und Frankfurt losfliegen: Sybille, Annika, Sonja und Enrico. Die letzten Tage vergingen mit Kofferpacken, Abschiedsparty, Treffen mit Freunden und natürlich der Familie.

Wieviel Freigepäck darf man mitnehmen? Darüber gab es noch Diskussionen. AFS empfiehlt nicht mehr als 20 kg, das Reisebüro entschlüsselte "PC" bei "Bag" auf dem Ticket als "Peace Corps", wo man 2 x 23 kg Gepäck mitnehmen darf. Das hört sich doch schon besser an! Allerdings habe ich in Ecuador nach den 2 Wochen Quito wahrscheinlich einen Inlandsflug mit TAME nach Guayaquil, wo es nur 20 kg Freigepäck gibt. Ich habe jetzt einen Koffer und eine Reisetasche mit zusammen 31 kg gepackt, das gibt eventuell Strafgebühren, aber bei 70$ für ein Flugticket Quito - Guayaquil kann das eigentlich nicht viel sein. Ich hoffe nur, meine Koffer kommen überhaupt erst an, über Iberia habe ich von mehreren Seiten schon Anekdoten gehört...

So, Ihr daheim, macht es gut! Mal sehen, wann ich den nächsten Internet-Anschluss haben werde, um Euch aus Quito zu berichten!

Freitag, 14. Juli 2006

Typisch deutsch, Teil 2

Während der WM vor dem Berliner Olympiastadion

Heute habe ich einen amüsanten Artikel von einem deutschen Korrespondenten gelesen, der 7 Jahre lang in Ecuador gelebt hat. Der passt zu der Frage, was ist typisch deutsch? Da der Artikel ziemlich lang ist, hier die Kurzzusammenfassung:
Im Gegensatz zu den Nordamerikanern, den Gringos, werden die Deutschen in Euador sehr geschätzt. Auch wenn manchmal das geschichtliche Verständnis fehlt und z.B. der Vorname Hitler vergeben wird. Deutschland steht für Technik (Siemens, Bosch) und für Autos (der neue Touareg). Bekannt sind Beckenbauer, Schumacher und Humboldt. Na, nun muss ich nur noch sehen, dass ich den durchaus positiven Voruteilen über Deutsche auch gerecht werde :-)
Peter Korneffel hat übrigens auch den Artikel über die Dollareinführung in Ecuador geschrieben und ein tolles Buch mit Kurzgeschichten über Ecuador herausgebracht.

Der Countdown läuft

Werbung auf dem neuen Berliner Hauptbahnhof

Heute in einer Woche werde ich im Flugzeug sitzen. Gestern habe ich die letzten Erledigungen gemacht: das Visum abgeholt, die letzte Impfung in den linken Oberarm bekommen (der ist schon merklich schlapp in letzter Zeit...), zuvor noch US-Dollars gekauft (ist seit 2000 die offizielle Währung Ecuadors) und die neue Geheimzahl der Kreditkarte zum Geldabheben getestet, klappt! Jetzt kann es losgehen und ich habe noch eine Woche Zeit, den Koffer zu packen und die 20 kg Freigepäck-Grenze auszutesten! Und natürlich noch so viel wie möglich Spanisch zu üben.

Diese Woche kam noch ein Brief von dem Team aus Ex-Exchangees, die das AFS-Treffen in Paderborn organisiert hatten. Innendrin ein verschlossener Umschlag, etwas ausgebeult, den ich mitnehmen soll und nur öffnen, wenn es mir in Ecuador mal richtig schlecht geht und ich am liebsten nach Hause fahren würde. Für schwarze Tage, eine nette Idee!

Ansonsten ist die momentane Hitzewelle in Berlin die beste Vorbereitung auf Guayaquil (und auch Uganda), solche Temperaturen werde ich das nächste Jahr über die ganze Zeit lang haben.

Dienstag, 11. Juli 2006

Malecón del Salado - werde ich hier wohnen?


Gestern abend habe ich meinen ersten spanischen Brief entworfen und ihn heute an meine Gastfamilie in Ecuador abgeschickt. Bei der Adresse habe ich gestutzt, Malecón del Salado, das habe ich doch schon irgendwo gelesen!? Und richtig, bei Visita Guayaquil gibt es eine Fotoseite zu dieser neu angelegten Uferpromenade und einen eigenen Artikel. Zusammen mit dem Malecón 2000 sind das die beiden Vorzeigeprojekte der jüngsten Stadtentwicklung von Guayaquil. Ich bin gespannt, vielleicht wohne ich da ja nicht, sondern es ist die Arbeitsstätte von Herrn Concha, meinem Gastgeber!?

Heute habe ich die restliche Reiseapotheke eingekauft, 18 Passbilder machen lassen (kann man immer gebrauchen für Visaverlängerung, Behördengänge, als Gastgeschenk...) und war bei Globetrotter. Das ist doch ein toller Laden, ich konnte mich kaum zurückhalten! Moskitonetz, Wasserfilter, Hüttenschlafsack, Multitool (hat man da früher nicht Taschenmesser zu gesagt?), Taschenlampe, Fernglas für die Tiere, Reise-Steckeradapter, Nähset, und viele kleine Mitbringsel und Gastgeschenke. Jetzt habe ich fast alles zusammen, nur das ecuadorianische Konsulat meldet sich nicht zurück mit meinem Visum. Naja, es sind ja noch 10 Tage Zeit...

Samstag, 8. Juli 2006

Newsletter abonnieren

Wollt Ihr eine e-Mail erhalten für jeden Artikel, den ich hier veröffentliche? Ich habe dafür den Google-Verteiler timlund@googlegroups.com angelegt, der über jeden Artikel informiert wird. So funktioniert's:
Das war's, unter obigem Link könnt Ihr Euch auch jederzeit wieder aus dem Verteiler austragen.

Wem das zu kompliziert ist oder wer keinen Google-Account anlegen möchte, kann mir natürlich auch gerne einfach nur eine e-Mail schicken: mail@timlund.de . Ich nehme Euch dann per Hand in den Verteiler auf.

Cerro Blanco, mein Projekt

Heute kam ein Brief von AFS mit meinem Projektnamen in Ecuador: Cerro Blanco in Guayaquil. "Weitere Informationen erhältst Du demnächst". Na immerhin. Die Google-Suche und das anschließende Reiseführerstudium ergaben, das Cerro Blanco ein 3.500 ha großes Naturschutzgebiet nordöstlich (lt. Reiseführer) bzw. westlich (lt. Internetseite) von Guayaquil ist. Hier werden Aufforstung, Umwelterziehung und organisierte Führungen am Wochenende durchgeführt. Hier wurde sogar der seltene grüne Ara Guayaquilensis gesichtet, ein großer Papagei, von dem in ganz Ecuador nur noch 10 Exemplare leben sollen. Ich freue mich auf das Projekt, so habe ich tagsüber Natur (auch wenn der Park im Sommer trocken, blätterlos und heiß sein soll) und abends die Großstadt. Was will man mehr?

Das Foto zeigt mich mit einem T-Shirt als Reisegeschenk meiner Kollegen.

Mittwoch, 5. Juli 2006

Beginn des Sabbatjahres

Am Freitag war mein letzter Tag auf der Arbeit. Ein komisches Gefühl, selbst wenn man sich sagt, dass ein Jahr so schnell wieder umgehen kann. Wir haben ein südamerikanisch angehauchtes Frühstück gehabt und die Kollegen haben mir eine Reiseapotheke (super, die stand noch auf meiner To-Do-Liste...) und vorher schon ein Ecuador-T-Shirt der Fußball-WM geschenkt. Die drei Wochen bis zum Abflug (inzwischen sind es fast nur noch 2 Wochen) vergehen wie im Fluge: Bankvollmacht für meine Eltern für den Fall der Fälle; Abklären der Hausratsversicherung; Klären, warum die Geheimzahl meiner Kreditkarte beim Geldabheben nicht mehr funktioniert; zwischendurch die Kontenklärung für meine Rente (Schul- und Studienzeiten), weil ich bei der BfA nach der Anwartschaft gefragt hatte; Zahn-Prophylaxe; Nachsendeantrag bei der Post einrichten; letzte Impfungen und tägliches Lesen und Bearbeiten der Unterlagen die ich für Ecuador und Uganda zugeschickt bekomme... Apropos Unterlagen Ecuador, gestern habe ich meinen Ort und Gastfamilie in Ecuador erfahren:

Guayaquil, ich komme!

Ich werde also 5 Monate lang in Guayaquil leben. Es ist die größte Stadt Ecuadors (mit Vororten 3 Millionen Einwohner, doppelt so viele wie Quito) und liegt am Fuße der Anden am Pazifik. Schade, nicht wie gewünscht im Hochland. Ist aber nicht so schlimm, in Quito bin ich ja mindestens die ersten beiden Wochen für den Sprachkurs. Die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Infrastruktur (Internet :-) , Ärzte usw.) sind in einer Großstadt sicherlich besser und ich bin im "Sommer" da. Sommer bezeichnet die trockene Jahreszeit am Äquator, in der keine Regenzeit (in Ecuador Januar - Juni) ist. Damit auch keine Mücken und Schwüle... Und in Guayaquil ist kein Malaria-Risiko, beruhigend, so brauche ich die Chemoprophylaxe nur für meinen zweiten Teil in Uganda einnehmen.

Samstag, 1. Juli 2006

Typisch deutsch?

Letztes Wochenende hatten wir die Südamerika-Vorbereitung von AFS in der Jugendherberge Paderborn. Wir Mitabenteurer haben uns untereinander kennengelernt und außerdem Erfahrungsberichten von Rückkehrern gelauscht. Wir fahren zu fünft nach Ecuador: Sonja, Sybille, Annika, Enrico und ich, alle sind total nett. Außerdem haben wir verschiedene Spiele gespielt.

Jeder sollte z.B. einen Gegenstand mitbringen, der Deutschland gut charakterisiert. Es gab viele Uhren, auch von mir, wegen der deutschen Pünktlichkeit und Gründlichkeit. Dann natürlich Bier, Fußballkleidung und (Spielzeug-) Autos.

Bei einem anderen Spiel sollten Werte in einer Auktion ersteigert werden, jeder hatte zum Bieten 10 Schnipsel bekommen. Die Werte waren:
  1. Reichtum
  2. Intelligenz
  3. Weisheit
  4. Schönheit bis ins hohe Alter
  5. erfüllende Liebe
  6. gute Freunde
  7. Gesundheit
  8. Glaube an Gott (bzw. Werte/Moral)
  9. Ruhm und Ehre
  10. politische Macht
  11. ewiges Leben
  12. Familienglück
  13. eine heiße Affäre
  14. eine unendliche Bibliothek
  15. Unabhängigkeit
Ich habe Gesundheit und Gott/Moral ersteigert, die unendliche Bibliothek hätte mich auch gereizt.

Was erwartet uns in Lateinamerika? Auf alle Fälle eine gewisse Gelassenheit, die Heimkehrer tragen z.B. keine Uhren mehr, die man dort wohl nicht benötigt. Verabredungen werden nur ungefähr eingehalten und Busfahrpläne sucht man vergebens.

Enrico berichtet in seinem Tagebuch über weitere Spiele und hat auch Fotos gemacht.